Mehr als 2.500 Menschen sind am gestrigen Samstag nach Apolda gekommen, um gegen den Bundeskongress der Jungen Alternative zu protestieren.
Die ganze Protestaktion wurde vom Bündnis Buntes Weimarer Land organisiert, wo auch viele Einwohner aus Apolda mitgewirkt haben. Wir Rebellen aus Thüringen haben uns zusammen mit der MLPD direkt morgens ab 8 Uhr an den Protesten beteiligt.
Es gab zwei Kundgebungsplätze, einmal direkt vor der Stadthalle Apolda, wo die Junge Alternative tagte und in einem Stadtpark, wo ein Familienfest stattfand. Zur Mittagszeit zog eine große Demonstration durch die Stadt. Viele unterschiedliche Organisationen waren zum Protest gekommen: Linkspartei, Grüne, SPD, RKP, Gewerkschaften, Kirchengemeinden und Vereine aus der Umgebung.
Auf der Bühne kamen auch Menschen aus Apolda zu Wort. So eine 15-Jährige Schülerin, die sich an ihrer Schule mutig gegen faschistische Umtriebe stellt. Deswegen wird sie an der Schule beschimpft und zum Teil auch körperlich angegangen. Sie lässt sich aber nicht einschüchtern und wird ihre Arbeit fortsetzen. Bewegend sprach auch der Vater der nach Ungarn ausgelieferten Antifaschistin Maya, die seit vielen Monaten in Einzelhaft unter unmenschlichen Haftbedingungen gehalten wird. Ihr wird vorgeworfen, in Ungarn Faschisten verprügelt zu haben, bewiesen ist das aber nicht. Antifaschistische Musiker gaben mit ihrer Musik den Anwesenden Kraft.
Vom REBELL haben wir viel Wert darauf gelegt, mit den vielen Leuten ins Gespräch zu kommen. Spürbar war die große Empörung der Anwesenden gegenüber dem Verhalten der CDU/CSU, FDPund BSW im Bundestag. Der Protest richtete sich daher zu recht in Teilen auch gegen Merz, der mit seinem Dammbruch der AfD unter die Schultern greift. Große Einigkeit bestand darin, dass die AfD und die JA faschistisch sind und verboten gehören. Auch die akute faschistische Gefahr, die sich durch die CDU-AfD-Kooperation nochmal verstärkt hat, war den Teilnehmern sehr bewusst und hatte viele von ihnen dazu motiviert nach Apolda zu kommen. Auffällig war, dass viele Menschen den Kapitalismus als Wurzel des Faschismus ansehen. Eine Teilnehmerin sagte: „Die AfD stellt Geflüchtete und Transmenschen als Problem dar, dabei sind es die Kapitalisten!“ Die sozialistische Jugendbewegung traf auf großes Interesse. Uneinigkeit bestand noch darüber, wie man den Sozialismus erkämpft. Nahezu jeder, den wir ansprachen, war an einer längeren Diskussion interessiert und es gab ein großes Bedürfnis sich auszutauschen. Vereinzelt waren aber auch Leute die sagten, dass sie nur noch einen letzten Abwehrkampf gegen die Faschisten führen. Dabei hat doch gerade der heutige Tag gezeigt, dass selbst im als Rechts verschrienen Thüringen sich erneut tausende Antifaschisten zusammengefunden haben, um den Faschismus die Stirn zu bieten.