Fast die ganze Stadt erreicht mit „Gehörwäsche“ in Tübingen

Im Rahmen ihrer bundesweiten Tour kam die Band „Gehörwäsche“ aus Köln am Samstag nach Tübingen. Sie hatten sich für ihren Auftritt den schönsten Platz ausgesucht: Mitten auf der Neckarinsel, unter der Neckarbrücke in der Stadt. Es war tolles Spätsommer-Wetter. Mehrere tausend Tübinger und vor allem Jugendliche bekamen die Musik mit, denn am selben Wochenende fand ein umbrisch-provenzialischer Markt statt. Auf der Brücke, auf den Mauern und vor der Bühne hörten Leute zu. Schon beim Soundcheck von Gehörwäsche und Kommando: Umsturz! blieben viele stehen und spendeten für das selbstorganisierte „Umsonst&draußen“. Später wurden es über tausend Euro! Vor allem die Kinderorganisation ROTFÜCHSE packte mit an und sprach jeden auf eine Spende an.

Kommando: Umsturz aus Karlsruhe startete mit antifaschistischem Rock. „Das ist genau meine Richtung“ sagte eine Studentin. Einige, die sowieso auf der Insel „chillten“ verlegten ihren Platz kurzerhand vor die Bühne. Der Gehörwäsche-Sänger Niko hatte Heimspiel, denn er kommt ursprünglich aus Tübingen und hatte sogar am selben Platz als Jugendlicher gespielt. Immer wieder wurde auf die Stände von MLPD, REBELL, Frauenverband Courage und dem Internationalistischen Bündnis hingewiesen. Der Frauenverband Courage warb kämpferisch für seinen 30. Geburtstag. Der REBELL warb dafür, Mitglied zu werden. Viele Freunde und Genossen der MLPD unterstützen den Abend tatkräftig.

Mit Inhalt und optimistisch war die Stimmung. Das Motto „Internationale Solidarität statt Rassismus“ wurde lebendig und es wurde bis in den Abend getanzt. Viele hörten im Vorbeigehen zu, doch ein Teil blieb von Anfang bis Ende. Ob „Mädchen mach mal was aus dir“, „Kommunist“ oder „Beweg dich“ – bei den Liedtexten von Gehörwäsche war die Aufmerksamkeit deutlich zu spüren. Ein Mann, der sich selbst als Kommunist verstand, versprach, seine Tochter zum REBELL zu schicken. Ein Auslandsstudent hörte sogar eine Stunde zu – ohne ein Wort deutsch zu verstehen, weil er spürte, dass das das Richtige für ihn ist.

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