Zum Beginn vom Wintersemester hat sich in Göttingen sowie in vielen anderen Unis in Deutschland eine neue Bewegung gegründet: Studis gegen Rechts.
Bei einem der ersten Auftakttreffen in Göttingen nahmen über 300 Studierende teil. Beim zweiten Plenum kamen über 100 Studierende. Das ist derzeit mit Abstand die größte Bewegung in Göttingen. Dabei waren die meisten Beteiligten bisher noch nicht aktiv und engagieren sich zum ersten Mal politisch. Viele berichten, dass sie jetzt aktiv werden wollen, weil sie von den Nachrichten oder rechten Aussagen aus ihrem Umfeld aufgewühlt sind. Zur Ausrichtung der Bewegung sagten die Organisatoren im Einleitungsbeitrag: „Wir sind die Generation, die zusieht, wie die Faschisten an die Macht kommen oder sie stoppt“. Sie melden den Anspruch an, dass „jetzt ein antifaschistisches Wintersemester beginnt“.
Das Plenum teilte sich kurz nach Beginn in drei AGs auf. Neben der Mobilisierungs-AG und der AG zur Zusammenarbeit mit dem Bündnis Widersetzen gibt es eine AG „Solidarische Alternative und Betriebe“. 30 Studierende haben sich für diese Betriebs-AG entschieden. Die beiden Mädels, die die AG leiteten, begründeten ihre Notwendigkeit mit der Aussage: „Im Kapitalismus braucht man die Arbeiter, um etwas erreichen zu können. Sie haben die meiste Macht für gesellschaftliche Veränderungen.“ Der Titel „Solidarische Alternative“ bezieht sich vor allem auf Gewerkschaften. Er wurde im Einleitungs-Plenum aber auch damit erklärt, dass sie nach weitergehenden Organisationsformen zu einer Bewegung suchen.
Die AG hat sich bereits an einer Aktion von der IG Metall beteiligt und will jetzt dazu übergehen, in die Betriebe zu gehen und mit den Arbeitern zu sprechen.
Wir haben uns als Mitglieder des REBELL vorgestellt und kurz erzählt, dass wir ein Arbeiterjugendverband sind und die Arbeiterklasse als führenden Faktor im antifaschistischen Kampf sehen. Das wurde begrüßt.
Nach der Zusammenarbeit von FFF und ver.di in „Wir fahren zusammen“ ist diese Bewegung eine Weiterentwicklung. Das kann auch wichtiger Grundpfeiler einer antifaschistischen Volksfront werden. Die AG-Leitung brachte ein, dass die Gewerkschaft zwiespältig ist und es dort auch viele Betriebsräte gibt, die an ihrer Macht hängen und nicht wirklich kämpferisch sind. Wir wollen bei der Betriebs-AG mitarbeiten und diese Bewegung unterstützen und weiter Bewusstsein bilden. Gleichzeitig veranstalten wir eine zweiwöchentliche REBELL-AG, die sich sowohl in den antifaschistischen Kampf einreiht, als auch weitergehend den Wahlkampf der MLPD für die Perspektive des echten Sozialismus unterstützt. Das ist für uns der konsequenteste Antifaschismus.
Ihr könnt auch in eurer Stadt gucken, ob es schon „Studis gegen Rechts“ gibt und ihr euch daran beteiligen könnt. Vom 29.11. bis 01.12. findet in Berlin ein bundesweiter Kongress, eine Strategiekonferenz, statt.