1. Mai: Sozialismus und Kommunismus stehen hoch im Kurs

Korrespondenz Göttingen

Am Samstagabend, dem 30. April, haben wir ein kleines Picknick im Park veranstaltet. Es gab leckere Snacks und Musik. Gleichzeitig haben wir noch ein Transparent gemalt. Der Inhalt wurde erst mal gründlich diskutiert. Zum drohenden Weltkrieg und all den anderen Krisen gibt es viel zu sagen, aber der Schriftzug musste kurz und prägnant sein. „Rebellion gegen alle Kriegstreiber“ steht oben und unten „Für den echten Sozialismus“, weil wir eine positive Perspektive haben. Mit Spraydosen und weißem Stoff ließ es sich schnell anfertigen. Zwei Leute haben zu Hause noch Schlaufen für die Stöcke genäht. Eine Studentin ist zu dem Picknick gekommen, die wir an der Uni kennengelernt haben. Sie kommt aus Aserbaidschan und hat deswegen selber schon schlechte Erfahrungen mit dem imperialistischen Russland gemacht. Als wir ihr den Flyer zum Pfingstjugendtreffen gezeigt haben, hat sie sich sehr gefreut und sofort gesagt, dass sie mitkommen will.

Das Transparent im Einsatz auf der Demo Zu der Demonstration des DGB am nächsten Tag kamen mindestens 800 Leute. Es herrschte eine kämpferische Stimmung und viel Diskussionsbedarf. Forderungen nach Sozialismus und Kommunismus standen hoch im Kurs. Der Krieg in der Ukraine sowie Waffenlieferungen der Bundesregierung wurden in mehreren Redebeiträgen abgelehnt. Wir haben die Idee von Widerstandskomitees in Gesprächen verbreitet. Die Idee finden viele gut, aber es herrscht bei einigen noch eine große Skepsis, ob die Masse der Menschen schon bereit ist, um gegen den Krieg etwas zu tun. Genau darum müssen wir ja kämpfen und jeden Tag werden schon mehr Menschen aktiv. Man merkt, dass auch wieder Leute auf die Straße gehen, die man dort schon lange nicht mehr gesehen hat. So hatte ich eine intensive Diskussion mit einem Kommilitonen, der jetzt dringend wissen will, wie man grundsätzlich argumentiert, damit noch weniger Studierende auf den angeblichen Friedenswillen von NATO und Bundesregierung hereinfallen. Wir haben seine Freundin kennengelernt, die sich nun überlegt, zum Pfingstjugendtreffen mitzufahren. Eine weitere Studentin, die schon länger Kontakt zum REBELL Kassel hat, aber in Göttingen wohnt, haben wir ebenfalls zum ersten mal getroffen. Bei einem kurzen Telefonat am nächsten Tag, hat sie sich entschlossen, zum Pfingstjugendtreffen mitzukommen.

Mit unserem Rotfuchs haben wir Nelken verkauft, um Spenden für die internationale Bergarbeiterkonferenz in Thüringen nächstes Jahr zu sammeln. In Kurzer Zeit war alles verkauft und abzüglich der Ausgaben bleiben 32,50 Euro zum Spenden. Die Umweltgewerkschaft hat offensiv über das Greenwashing-Projekt „Biowärmezentrum“ der Stadt aufgeklärt.

Auf der Abschlusskundgebung haben wir einen schönen Stand aufgebaut, an dem noch einige Gespräche zustande kamen. Wir haben aber ausgewertet, dass wir uns lieber mehr mit Einsatztaschen unter die Leute hätten mischen sollen. Inhaltlich haben wir noch zu wenig überzeugt, sich praktisch an der neuen Friedensbewegung zu beteiligen. Dafür haben wir uns aber in der letzten Studiengruppe Zeit genommen. Daraufhin hat sich eine Geschichtsstudentin zum Mitfahren zu der großen Demonstration am 8. Mai gemeldet.

 

Foto: Jugendverband REBELL

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