Gestern Abend versammelten sich ca. 120 Teilnehmer vor dem Kölner Dom unter dem Motto: Wir schlagen Alarm – gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik der EU“. Der Jugendverband REBELL hatte dazu aufgerufen und traf auf hunderte Passanten und Jugendliche, die zum Teil lange stehen blieben oder auf den Domtreppen sitzen blieben. Anna vom Jugendverband REBELL begrüßte die Teilnehmer und sagte: „Wir protestieren hier heute gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik der EU. Jeden Tag sterben Menschen auf der Flucht. Daran sind nicht die Flüchtlinge Schuld, der Imperialismus ist dafür verantwortlich. Wir protestieren auch gerade deswegen in Coronazeiten, weil die Flüchtlinge ganz besonders davon betroffen sind. Sie sind in Flüchtlingslagern oder Flüchtlingsunterkünften einkaserniert, müssen Duschen und Toiletten zusammen nutzen, während nebenan alle Hotels und tausende Wohnungen frei stehen. Wir wollen heute aber nicht nur anklagen! Wir wollen auch deutlich machen, dass wir dagegen kämpfen und uns organisieren. Unser Vorbild dafür ist Alassa Mfouapon: Gestern hat unser Freund Alassa das Land Baden-Württemberg verklagt und ich kann euch verkünden: Er hat gewonnen!“ (…)
Neben der MLPD und dem internationalistischen Bündnis waren auch die Rotfüchse vertreten. Sie hatten ein Schlauchboot mitgebracht, das symbolisch für die mörderische Flucht übers Mittelmeer steht. Der Kampf von Alassa ist den Rotfüchsen eine Herzensangelegenheit. Für die Kinder gab es ein antirassistisches Dosenwerfen und mit Trommeln und Parolen wurde eingeheizt. Alle haben sich gefreut, sich endlich mal wieder zu sehen und gemeinsam zu protestieren. Am offenen Mikrofon berichtete ein Flüchtling aus Köln, der sich im REBELL organisiert hat, wie wütend er auf die Regierung ist. Er rief dazu auf, „kämpfen zu lernen“ und sich im REBELL zu organisieren. In Beiträgen wurde auch deutlich, dass der Kapitalismus, in dem die Politik den Profitinteressen des alleinherrschenden internationalen Finanzkapitals untergeordnet ist, uns keine Zukunft bieten kann. Man muss das Übel an der Wurzel packen und die Frage nach einem anderen Gesellschaftssystem mehr denn je auf die Tagesordnung setzen. So machten Rebellen aus Düsseldorf und Bonn deutlich: Gäbe es Sozialismus, dann gäbe es keine Flüchtlinge auf der Welt. Die Vertreterin der MLPD ging darauf ein, dass der ehemalige VW-Chef 3.000€ Rente am Tag bekommt, während gegen die Flüchtlinge gehetzt wird, sie würden uns alles wegnehmen. Ein Stahlarbeiter ging darauf ein, dass im Betrieb alle Kollegen, egal aus welchem Land, eins gemeinsam haben: Sie werden alle von Kapitalisten ausgebeutet und unterdrückt. Das erleben wir jeden Tag am Band bei Ford, im Betrieb bei Thyssen. Ein Kollege aus Krefeld betonte, wie wichtig der Kampf von Alassa für die ganze fortschrittliche Bewegung ist. Sein Kampf ist auch unser Kampf! Denn hier sollte ein Exempel statuiert werden, dass man jedes persönliche Recht bei entsprechender Hetze brechen darf. Verschiedene Beiträge gingen auf den Antikommunismus der Herrschenden ein. So werden Flüchtlinge zum Teil vor der MLPD “gewarnt”, aus Angst, dass sie sich bei den Marxisten-Leninisten organisieren und sie gemeinsam den Kampf aufnehmen.
Am Rande der Kundgebung blieben auch viele Flüchtlinge stehen. Sie berichteten den Rebellen von ihren Erfahrungen, unterschrieben für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ und trugen sich in die Mitmachkarten vom REBELL ein.
Neben verschiedenen selbstgemachten Transparenten und Plakaten, Liedern und einer Spendensammlung mit über 50 €, endete die Kundgebung mit einem gemeinsamen Foto vor dem Kölner Dom. Damit senden wir solidarische und rebellische Grüße an Alassa Mfouapon, den Freundeskreis Flüchtlingssolidarität und das heutige Online-Tribunal.
Der Jugendverband REBELL ist stolz auf diese Kundgebung und ruft jeden auf, sich im Jugendverband REBELL zu organisieren! Denn nur so können wir die Welt verändern!
Fotos: Jugendverband REBELL und Rotfüchse