Eine anspruchsvolle, aber tolle Schrift! Wenn das Thema „Philosophie“ überhaupt behandelt wird, springt man in der Schule ziemlich willkürlich von einem Philosophen zum nächsten, vertieft sich, je nach Vorliebe des Lehrers, in „Ideen“ des einen oder anderen. Abgeschreckt durch abstrakte Debatten ohne wirklichen Bezug zur Praxis, tun viele dann die Philosophie ab. Dieses Buch ist anders. Als erstes bringt Engels Ordnung hinein. „Was ist das Ursprüngliche, der Geist oder die Natur?…Je nachdem diese Frage so oder so beantwortet wurde, spalteten sich die Philosophen in zwei große Lager. Diejenigen, die die Ursprünglichkeit des Geistes gegenüber der Natur behaupten, also in letzter Instanz eine Weltschöpfung irgendeiner Art annahmen – … bildeten das Lager des Idealismus. Die andern, die die Natur als das Ursprüngliche ansahen, gehören zu den verschiedenen Schulen des Materialismus.“ (Marx/Engels, Werke Bd. 21, S. 275)
Die Welt aus irgendwelchen Ideen zu konstruieren ist also idealistische Philosophie. Marx und Engels entwickelten dagegen den dialektischen Materialismus, dem es darauf ankommt, die Welt nicht zu intepretieren, sondern zu verändern!
Beim Lesen des Buches erlebt man mit, wie Marx und Engels genial den dialektischen Materialismus entwickeln. Das war kein Geistesblitz. Ludwig Feuerbach kritisierte damals den großen Gelehrten Hegel für seinen Idealismus und „hob den Materialismus wieder auf den Thron“. Marx und Engels waren begeistert. Sie kritisierten Feuerbach aber für seine Inkonsequenz, übernahmen die von Hegel entwickelte Dialektik, befreiten sie vom Idealismus, stellten sie vom „Kopf auf die Füße“. So entstand der dialektische Materialismus. Warum spricht Engels aber vom Ausgang der Philosophie? Weil mit dem dialektischen Materialismus die bisherige Jagd nach der „absoluten Wahrheit“ endet. „Man läßt die … unerreichbare „absolute Wahrheit“ laufen und jagt dafür den erreichbaren relativen Wahrheiten nach auf dem Weg der positiven Wissenschaften und der Zusammenfassung ihrer Resultate vermittelst des dialektischen Denkens. Mit Hegel schließt die Philosophie überhaupt ab; einerseits weil er ihre ganze Entwicklung in seinem System in der großartigsten Weise zusammenfaßt, andrerseits weil er uns, wenn auch unbewußt, den Weg zeigt aus diesem Labyrinth der Systeme zur wirklichen positiven Erkenntnis der Welt.“
Auf der Grundlage des dialektischen Materialismus und der dialektischen Methode ist es der MLPD heute möglich, umfassende Analysen und treffende Prognosen zu machen, um die Welt zu verstehen und sie zu verändern!
Grafik: Jugendverband REBELL