Von Thälmann lernen heißt kämpfen lernen! – Gib Antikommunismus keine Chance!

Von Antikommunisten verunglimpft als weltfremder Egomane, von den Revisionisten in den Himmel gehoben. Was können wir von dem Hamburger Revolutionär lernen?

Mitten in der industriellen Revolution, im Jahr 1886 bekommen Johannes und Maria Magdalena Thälmann ihr erstes Kind – Ernst. Sie besitzen ein kleines Geschäft in Hamburg und weil es mit dem Geld auch in dem kleinbürgerlichen Haushalt knapp wird, muss Ernst schon früh mit im Laden anpacken.

Durch diese Arbeit „bemerkte ich schon die sozialen Unterschiede im Volksleben. Bei den Arbeiterfrauen Elend und Not, teilweise Hunger bei ihren Kindern und geringe Einkäufe, bei den bemittelten Kunden größere Einkäufe usw.“1

Später arbeitet er als ungelernter im Hamburger Hafen. Die Verbindung zu den Hafenarbeitern prägte ihn für sein Leben: Der große Hafenarbeiterstreik in Hamburg vor dem Kriege, das war der erste sozialpolitische Kampf, der sich für immer in mein Herz einprägte.

Kein Wunder also, dass er begann, Marx und Engels zu lesen und sich zum Sozialismus/Kommunismus hingezogen zu fühlen. Zunächst tritt er 1902 in die SPD ein.

Nachdem er als Soldat aus dem I. Weltkrieg desertierte, verlässt er die SPD und wird – erst in der USPD, dann in der KPD – einer ihrer schärfsten Kritiker.

1923 steht Ernst Thälmann an der vordersten Front des Hamburger Aufstands, der schließlich von Polizei und Reichswehr niedergeschlagen wurde. Zu den Ergebnissen sagt Ernst Thälmann:

Das große Resultat des Hamburger Aufstands ist, daß die Arbeiter den scheinbar unbesiegbaren Klassenfeind dreimal 24 Stunden lang in seiner ganzen Schwäche gesehen haben. In den Hamburger Tagen haben die Arbeiter die Bourgeoisie am Rande des Abgrunds gesehen. Und sie werden diesen Augenblick niemals vergessen.“2

Nüchtern untersucht Ernst Thälmann auch den Grund für die Niederlage der Hamburger Arbeiter: „Alle Bedingungen für den Sieg der Arbeiterklasse waren da, außer einer einzigen: dem Bestehen einer klaren, eisern zusammengeschlossenen, unauflöslich mit den breitesten Massen verbundenen kommunistischen Partei, die entschlossen und fähig war, den spontanen Kampf der Arbeitermassen zu organisieren, ihn zu leiten.“3

Von Ernst Thälmann zu lernen heißt nicht, in Erinnerungen zu schwelgen, sondern die Lehren für die Gegenwart zu ziehen, wie Ernst Thälmann selbst es forderte: Jubiläen sind für die Kommunisten und den klassenbewußten Teil des Proletariats nicht leere Gedenktage, sondern Richtlinien für den Klassenkampf, Leitfäden für die Aktion.

In diesem Sinne beschäftigen wir uns im REBELL Nord den nächsten Wochen mit Ernst Thälmann, mit der Zeit der Novemberrevolution, der Weimarer Republik und dem Widerstand gegen den Hitlerfaschismus. Dazu machen wir Filmabende, Studiengruppen, revolutionäre Stadtführungen und bereiten einen kämpferischen 8. Mai vor.

1Thälmann, Ernst: Lebenslauf, S.89

2Ernst Thälmann

3Ernst Thälmann: Ausgewählte Reden und Schriften in zwei Bänden, Band 1, Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main 1976, Seite 69 ff.

Foto: Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 102-12940

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