Die Junge Alternative veröffentlichte am 30. August einen Song. Das war ein Tag vor der Landtagswahl in Thüringen und Sachsen.
Dafür haben sie die Melodie des Liedes „Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht“ von der Band Die Atzen umgedichtet. Der neue Refrain ist dann: „Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab“.
Da das Lied jetzt in den Medien mehr thematisiert wird, ist es Zeit, dass wir uns als antifaschistische Jugendliche damit auseinandersetzen.
Dafür mussten wir uns natürlich das Lied anhören. Das war, nicht nur aufgrund des Inhaltes, sehr anstrengend. Ein kleiner Tipp an die Junge Alternative: Ihr seid sicher Profis darin, betrunken Lieder zu grölen, aber macht das nächstes mal nicht während der Aufnahme.
Inhaltlich hat der Song nicht viel zu bieten.
Das Video vom Song beginnt mit einem Gespräch zwischen Tochter und Vater. Die Tochter fragt: „Erzähl nochmal von damals, als ihr Deutschland gerade noch retten konntet“. Der Vater antwortet „Mmmhh. Alles begann mit der großen Remigration.“
Hier wird suggeriert, dass man mit der „Remigration“, also Abschiebungen aller „Ausländer“, alle Probleme Deutschlands löst. In typisch faschistischem Vorgehen werden die Arbeiter gespalten und behauptet, dass alle Probleme nur an „den Ausländern“ liegen. Die haben aber nicht die Macht in Deutschland! Kein Geflüchteter entscheidet über steigende Preise, hohe Mieten oder Waffenlieferungen. Das tun die deutschen Monopole und ihre Regierung!
Über die wahren Menschheitsprobleme wird in dem Lied kein Wort verloren. Kein Wort zu zunehmenden Kriegen aufgrund des verschärften imperialistischen Konkurrenzkampfs. Kein Wort zur globalen Umweltkatastrophe.
Als einzige „Begründung“ für die Abschiebungen hat der Liedtext folgende Zeile:
„Heut’ fliegen alle nach Haus, es hat sich hier keiner benommen“
An solche Feindbilder sollen wir glauben? Viele Migranten arbeiten in Industrie Betrieben, oder in der Pflege. Unsere Gesellschaft wäre erbärmlich ohne Migranten. Für die deutschen Faschisten stehen sie alle auf einer Stufe mit Verbrechern, oder gar islamistisch-faschistischen Attentätern.
Besonders deutlich wird die Spaltung, durch Hetze gegen „Ausländer“, mit den folgenden Textzeilen:
„L’amour toujours wird aufgedreht, die Menge die flippt aus
Wir nehm‘ uns in den Arm und schreien „Dub Du du Dub“
Spätestens seid dem Vorfall auf Sylt kennt man das rechte „Meme“ zu dem Song L’amour toujours und weiß, was eigentlich gemeint ist. Damals hatten Gäste einer Party zu der Melodie des Songs die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gesungen. Nach der Verbreitung in den Sozialen Medien rief das deutschlandweit Empörung und Verachtung hervor.
Jetzt lassen die Faschisten ihre plumpe Forderung „Ausländer raus“ weg. Sicher wollen sie so ein juristisches Vorgehen wegen Volksverhetzung umgehen. Am Ende kommt es mit dem scheinbar intellektuellen Begriff „Remigration“ aber aufs gleiche raus.
Das Lied der Jungen Alternative dient auch als Werbung für ihr schlechtes Browsergame Deutschlandretter24, für das der REBELL bereits das Verbot forderte.
Auch dieses Lied sollte als faschistische Propaganda und Volksverhetzung verboten werden!
Durch den Druck der Massen geht TikTok jetzt auch mehr gegen faschistische Inhalte vor. So wurde die Reichweite der Videos von Maximilian Krah (AfD) eingeschränkt und viele Videos der Jungen Alternative gesperrt. Deswegen hat die Verbreitung des Songs auf TikTok nicht funktioniert. Die Junge Alternative hat dann auf die klassischen Medien zurück gegriffen. Bewusst provokativ haben sie das Lied vor versammelten Journalisten bei der AfD Wahlparty zur Landtagswahl in Brandenburg gesungen. Es ist auch klar, dass die AfD als Partei diese Richtung unterstützt, nicht nur ihr Jugendverband. René Springer, Vorsitzender der AfD-Brandenburg setzt sogar noch eines drauf und sagte das Verhalten von Mitgliedern der Jungen Alternative sei relativ harmlos im Vergleich zu Forderungen der SPD-Parteijugend zu Abtreibungen1.
Für die AfD ist es also schlimmer, für das Recht auf Abtreibung einzustehen, als ein volksverhetzendes Lied zu singen, dass gegen Ausländer hetzt und objektiv eine „Säuberung“ der Bevölkerung fordert. Es zeigt sich wieder: „Wer AfD wählt, wählt Faschismus!“.
Die Junge Alternative lässt die Frage der Gewalt, die mit der „Remigration“ verbunden ist, bewusst weg. In ihrem KI-generierten Musikvideo zum Song werden nur feiernde Leute gezeigt und „Ausländer“ die einfach so im Flieger sitzen. Für eine Abschiebekampange, wie die Faschisten es fordern, wird aber brutale Gewalt notwendig sein, besonders um Menschen in Länder mit Kriegen oder faschistischen Regimen abzuschieben. Denn sie werden sich wehren, um nicht im sicheren Tod oder in Folterkellern zu enden.
Es ist auch kein Zufall, dass alle „Deutschen“ im Video blond und blauäugig sind und damit dem Idealbild des Hitlerfaschismus entsprechen. Passend zum sexistischen Weltbild der Faschisten sind außerdem alle Piloten männlich und Frauen nur tanzend dargestellt.
Sogar die Junge Alternative selbst und eine Demo mit Deutschlandfahnen sind KI-generiert. Aber bei den Massendemos gegen die AfD sollen angeblich die Bilder gefälscht gewesen sein. Ja klar….
Nach diesem Ausflug in einen faschistischen Fiebertraum gibt es nichts besseres, als wieder in der Realität anzukommen.
Dafür ist ein empfehlenswertes Lied mit genau entgegengesetztem Inhalt „Zuhause“ von Feine Sahne Fischfilet. Es hat auf YouTube 2,5 Millionen Aufrufe.
Beim REBELL entwickeln wir natürlich auch neue Songs. Dabei schöpfen wir aus unserer praktischen politischen Arbeit. So ist unser neuster Song für die Revue beim Lenin Seminar geschrieben worden. Darin wird ausgewertet, was wir heute von Lenin lernen können.
Lasst uns diesen peinlichen Versuch der Kulturarbeit von den Faschos zum Anlass nehmen unsere Kulturarbeit noch mehr zu verstärken!
Ein neues revolutionäres Lied heilt sicher auch das Ohrenbluten, dass beim Schreiben dieses Artikels entstanden ist ;)