FFF-Klimastreik am 20.9.- Fortschritte in der Bewegung und was jetzt zu klären ist

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Auf Rote Fahne News erschien ein wichtiger Artikel zur Klärung in der Fridays for Future Bewegung, den wir hier dokumentieren:


Fridays for Future International (FFF) ruft zum „Global Climate Strike“ am 20. September um 11 Uhr Ortszeit auf als Auftakt einer anschließenden Aktionswoche.

Offene Wendung gegen Rechts

Dabei gewinnt ihr Protest zwar noch keine politische Allseitigkeit, aber er beinhaltet durchaus die Erkenntnis, dass man sich gegen diejenigen politischen Kräfte klar positionieren muss, die allen Maßnahmen des Klimaschutzes feindlich gegenüber stehen. So heißt es in dem Aufruf: „In diesen Tagen greifen rechte Kräfte Klimaschutz gezielt an und die Konservativen machen sich zu ihren Nachahmern – jede und jeder einzelne von uns ist gefragt, sich dem entgegenzustellen.“

Auch wenn hierin noch keine grundsätzliche Erkenntnis des Charakters des Faschismus liegt: Diese Forderung ist unbedingt richtig und wichtig. Es entsteht weiterer Raum, sich vorwärtsgerichtet über die Notwendigkeit, gemeinsam den Hauptstoß gegen die reaktionären und faschistischen Kräfte zu führen, die die globale Umweltkatastrophe in all ihren Aspekten leugnen und jede wirksame Gegenmaßnahme zu verhindern suchen, weil sie – notwendigerweise – nicht den Profitinteressen der herrschenden Monopole dienen können.

Die Systemfrage und der bröckelnde Einfluss der Grünen

Das Problem hört aber natürlich nicht bei konservativen Kollaborateuren mit den Faschisten auf: Die Politik der Grünen wird nach wie vor verklärt, wenn das auch zunehmend defensiv erfolgt. So wird in den „Hintergründen“ zum Aufruf die Politik der Ampel kritisiert, aber nur SPD und FDP benannt. Als wären die Grünen nicht Teil der Ampel.

Die Einflussnahme durch deren Jugendverband ist noch nicht insgesamt überwunden – aber er bröckelt! So wird im Kölner FFF-Aufruf anerkannt „dass unsere Forderungen im Kapitalismus schwer bis gar nicht erfüllbar sind.“ Dieser Prozess der Desillusionierung in „grünen“ Kapitalismus oder einer „sozial-ökologischen Transformation“ ist ein Erkenntnisfortschritt der Aktivistinnen und Aktivisten, den wir begrüßen und fördern müssen.

Und das bedeutet dann auch, über die Perspektive zu diskutieren: In der FFF-Bewegung hat der Kapitalismus kaum Ansehen. Nur wenige selbsternannte Führer verteidigen ihn, unter der Masse der Aktivistinnen und Aktivisten hingegen ist die Suche nach einer Alternative vorherrschend. Es muss also über die eine wirkliche Alternative zum imperialistischen Weltsystem am 20.9. breit diskutiert werden: den echten Sozialismus. Und diese Diskussion muss vor allen Dingen in die Zukunft blicken und auch konkrete Lösungen beinhalten. Wie können Ressourcen durch die Produktion nach den Bedürfnissen der Massen tatsächlich gespart werden? Wie die Energieproduktion auf Grundlage regenerativer Energien in Einklang mit dem Verbrauch gebracht werden? Das darf man nicht abstrakt halten! Auf was soll verzichtet werden, was muss gefördert werden?

Konkrete Lösungen im Sozialismus ansprechen

Nehmen wir nur die Nahrungsmittelverteilung und Zubereitung, die völlig individualisiert ist und mit einer riesigen Verschwendung verbunden ist: Vom Supermarkt, aus dessen Überangebot bereits rund 30 Prozent der Nahrung vernichtet wird, bis zur völlig ineffizienten Zubereitung der Nahrung im eigenen Haushalt.

Würden die Hauptmahlzeiten in öffentlichen Küchen zubereitet, könnte die Verschwendung der Nahrungsmittel minimiert werden, was auch bedeutet, dass die chronische Überproduktion beendet werden kann. Großküchen sind viel energieeffizienter als eine Küche in jeder Wohnung und könnten gleichzeitig sicherstellen, dass die Hauptmahlzeiten nahrhaft und gesund sind. Und letztlich bedeutet das auch einen massiven Zeitgewinn für jeden Einzelnen.

Aktionen in über 60 Städten geplant

Der wieder international angelegte Klimastreik soll in Deutschland zumindest in 60 Städten stattfinden. Auf der Seite der deutschen FFF-Bewegung kann auf einer Karte einfach und schnell der nächstliegende Klimastreik gefunden werden. Die Aktion wird sowohl in großen, als auch in kleinen und ländlichen Städten stattfinden.

Die Diskussion mit Literatur vertiefen

Am 20. September müssen die Marxisten-Leninisten den weltanschaulichen Kampf für eine gesellschaftsverändernde Umweltbewegung zu führen, Aktionseinheiten wie die für den ICOR-Umweltkampftag/Global Action Day am 16. November fördern und für den Aufbau einer sozialistischen Jugendbewegung werben.

Zur Vertiefung gehört unbedingt das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen! 
Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“, aber auch die Broschüre „Warum brauchen wir eine sozialistische Jugendbewegung und was sind ihre weltanschaulichen Grundlagen?“ stößt unter Jugendlichen unter wachsendes Interesse.

Ebenso muss die Abschlusserklärung der Potsdamer Umweltstrategiekonferenz verbreitet werden und Unterzeichner für den Aufruf für einen internationalen Umweltratschlag in 2026 gewonnen werden.

Kurzum: Es gibt viel zu tun und eine große Vielfalt möglicher Themen, die angesprochen und diskutiert werden können. Wichtig ist es, das Gemeinsame in Blick den Blick zu nehmen und darauf aufbauend die offenen Fragen und Widersprüche solidarisch zu diskutieren, um auch eine gemeinsame Umweltbewegung mit gesellschaftsveränderndem Charakter aufbauen zu können. Dafür ist auch eine gute Voraussetzung, dass wohl in den meisten Städten das unsägliche Fahnenverbot und der versuchte Ausschluss revolutionärer Kräfte kaum noch eine Rolle spielt.

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