Bericht von der Podiumsdiskussion: Nein zur Wehrpflicht!

Am 29.11.25 fand in Duisburg eine Podiumsdiskussion mit den Organisationen Young Struggle, YDG, Linksjugend Solid, SDAJ und dem REBELL statt. Es waren ungefähr 40 Teilnehmer da und im Publikum waren auch noch weitere Organisationen vertreten.

Manche Teilnehmer waren extra aus Köln oder anderen Städten angereist. Die Veranstaltung war von einer solidarischen Streitkultur geprägt und hat uns näher zusammengebracht, wir haben beschlossen weiter zusammenzuarbeiten und uns wieder zu treffen.

Jede Organisation hatte einen zehn Minütigen Einleitungsbeitrag zu einem bestimmten Thema ausgearbeitet: REBELL: Kriegsgefahr, YS: Faschismus, SDAJ: Militarisierung, Solid: Alltag, YDG: Hintergrund. Alle Beiträge waren gut vorbereitet.
Durchweg ging es aber eigentlich weniger um die Wehrpflicht, als die drohende Kriegsgefahr und darum, dass Wehrpflicht und Aufrüstung der Kriegsvorbereitung dienen. Alle griffen auf, das der Kapitalismus auf Grund von Krisen zu Kriegen führt. Das der Sozialismus jetzt auf der Tagesordnung steht und jetzt breit unter der Jugend diskutiert werden muss, brachte der REBELL ins Spiel.
Alle hatten viele gute Argumente ausgearbeitet und Analysen gemacht. Die SDAJ hatte z.B. heraus gefunden, dass an den Schulen der Lehrplan geändert wurde und jetzt der „Hitler-Stalin-Packt“ statt des Angriffs von Deutschland auf Polen behandelt wird.
Wir sprachen auch über den Haushalt, jeder vierte Euro wird für militärische Zwecke verwendet, es soll jeder zweite werden.

Alle machten sich Gedanken wir wir eigentlich die Jugendlichen erreichen und überzeugen können, da sie über so vielfältige Kanäle beeinflusst werden. Die Solid kritisierte z.B. einen Beitrag des Kinderformat Logo, in dem Kinder, die nicht in den Krieg ziehen wollen, als egoistisch dargestellt werden. Dabei waren wir uns uneinig wie die Jugendlichen zur Wehrpflicht stehen, ob alles klar ist und sie alle ablehnen, oder einige Jugendliche auch auf die Logik hereinfallen, dass eine große Armee abschreckend ist und denken man könnte so den Frieden sichern. Klar war, das die Jugendlichen z.B. mit viel Geld, kostenlosem Führerschein oder Studium an Militärunis für die man keinen guten NC braucht, gelockt werden sollen.

Auch um die Frage, wie die Forderung nach Wehrpflicht für Frauen einzuschätzen ist, haben wir gerungen. Eine Organisation meinte erst mal, dass es ja klar ist, das wir die Wehrpflicht ablehnen und wir das deshalb im Bezug auf Frauen jetzt nicht groß diskutieren brauchen. Ein Teilnehmer aus dem Publikum wandte aber dagegen ein, dass das nicht unwichtig ist, weil die Herrschenden so tun als ob das Gleichberechtigung wäre. In Wirklichkeit ist es aber das Gegenteil der Befreiung der Frau, wenn diese jetzt auch in Imperialistischen Kriegen an der Front sterben sollen. Außerdem ist es auch verrückt: Einerseits soll die Frau jetzt an der einen Stelle an den Herd zurück und die Rolle einer „tradwife“ erfüllen, andererseits soll sie sich dann aber auch emanzipieren, in dem sie wie ein Mann in den Krieg zieht.

Wir waren uns einig, dass wir uns angesichts des Ernst der Lage enger zusammen schließen wollen. Das bedeutet nicht über die Differenzen hin weg zu gehen, sondern weiter zu diskutieren, aber gleichzeitig auch praktisch zusammen zu arbeiten.
Dafür gab es verschiedene Ideen: Kundgebungen machen, z.B gegen Thyssen als Rüstungskonzern in Duisburg, Schülern zu helfen Widerstand gegen Jugendoffiziere zu organisieren, zusammen zur LLL oder nach Gießen zu fahren. Das werden wir jetzt noch weiter beraten.

Ähnliche Posts

Interview mit Siphokazi (Sipo) zu der Lebensperspektive und dem Drogenkonsum unter den Jugendlichen in Smiling Valley in Südafrika

Posted on

Gemeinsam für eine gute Sache

Posted on

Programm REBELL Duisburg November – Dezember 2025

Posted on