Bereits seit einigen Jahren kursieren auf Social Media Bilder von Frauen am Herd im Stil der 1950er-Jahre – die aus den USA stammende „Tradwife-Bewegung“ ist nun auch in Deutschland angekommen. Auch die faschistische AfD klickt sich nun in diese Bewegung ein.
Zwar gibt sich die AfD inzwischen betont frauenfreundlich, unter anderem mit einer Alice Weidel an der Parteispitze. Frühere Sprüche, dass Frauen an den Herd gehören und Kinder großziehen sollen, sind im aktuellen Grundsatzprogramm nicht mehr zu finden. Allerdings bekennt sich die AfD darin weiterhin zur „traditionellen Familie als Leitbild“ und fordert eine „höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung“ mittels einer „aktivierenden Familienpolitik“. Welche Rolle die AfD dabei für Frauen vorsieht, kann man sich vorstellen, wenn sie gleichzeitig die „Diskriminierung der Vollzeitmütter stoppen“ will. Forderungen gegen die Diskriminierung etwa alleinerziehender Frauen oder berufstätiger Frauen mit Kindern sucht man in dem Programm vergeblich.
Beim TikTok-Account von Candy Jacob (@candy.afd) wird die Tradwife-Bewegung offen mit AfD-Werbung verbunden. Neben Erklärungen, wie man der AfD beitreten kann, geht es Jacob dabei vor allem um „deutsches Aussehen und deutsche Kultur“1. So soll die rückschrittliche Tradwife-Bewegung auf rassistisches Gedankengut ausgerichtet werden.
Zusammenarbeit mit rechtem Frauennetzwerk
Hierbei hilft auch die enge Zusammenarbeit mit dem rechten Frauennetzwerk „Lukreta“. Es orientiert sich an der faschistischen „Identitären Bewegung“ und setzt sich angeblich für die „Sicherheit“ von Frauen ein, die vor allem durch Migranten gefährdet sei. Laut der AfD-Politikerin Birgit Bessin sei die AfD „die einzige Partei, die Frauenrechte verteidigt, weil sie sich gegen die Einwanderung der frauenverachtenden islamischen Kultur“ stemme. Feudal-patriarchalische Frauenunterdrückung findet sich aber keineswegs nur in der islamischen Religion. Auch die Bibel des Christentums lehrte: „Die Frauen seien untertan ihren Männern als den Herren. Denn der Mann ist des Weibes Haupt.“2 Zu den internationalen gesellschaftlichen Wurzeln dieser Unterdrückung verliert Bessin kein Wort. Ihr geht es nur darum, gegen Migranten zu hetzen und ihr völkisch-nationalistisches Weltbild zu verbreiten.
Klare Kante für Frauenbefreiung
Notwendig ist klare Kante sowohl gegen jede Frauenfeindlichkeit als auch gegen Faschismus. Dafür setzt sich der Jugendverband REBELL genauso konsequent ein wie für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus.


