Am 12. November ist internationaler Umweltkampftag!

Der Jugendverband REBELL ruft am 12. November zum internationalen Umweltkampftag auf! Wir brauchen eine starke Umweltbewegung zur Rettung der Umwelt vor imperialistischer Profitwirtschaft und Krieg! Zur Auseinandersetzung darum veröffentlichen wir heute einen Briefwechsel zwischen dem REBELL und dem IPPNW (Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs). Der REBELL hatte sich im Juli 2022 an dem Camp gegen Atomwaffen in Büchel beteiligt. Wir freuen uns auf die solidarische und streitbare Auseinandersetzung!

Ein Mitglied der Verbandsleitung des REBELL schrieb an ein Mitglied des IPPNW:

“… vom Internationalistischen Bündnis hat mir euren Brief gegeben, dass ihr euch nicht an der »Front gegen Faschismus und Krieg« beteiligen wollt. Das ist sehr schade, aber wir respektieren das natürlich und freuen uns auf jede wie auch immer geartete punktuelle Zusammenarbeit. Sie ist heute dringlicher denn je.

Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte! Wir kommen gerade von unserem Sommercamp und waren voll beschäftigt ;-). Dort haben wir mit knapp 200 Kindern und Jugendlichen gezeltet, gebadet, gefeiert, gemeinsam mit dem Förster Waldaufforstungsarbeiten gelernt. Nicht zuletzt haben wir Bildungsangebote mit Aktivitäten gegen den Krieg um die Ukraine und die Welt- und Atomkriegsgefahr und für eine sozialistische Welt ohne Kriege verbunden.

Nun zu eurem Einwand gegen unsere Arbeit: das Auftreten mit Fahnen, Organisations- bzw. Parteisymbolen und Literatur, die ihr auf euren Veranstaltungen nicht haben möchtet. Wir sind und bleiben da anderer Meinung und ich möchte es dir begründen.

1. Wir legen großen Wert darauf, dass die breite Masse der Bevölkerung – jeder, ob auf der Straße, bei Veranstaltungen oder auf Camps weiß, mit wem er es zu tun hat und die Akteure in Wort und Tat prüfen kann. Undercover-Arbeit oder Seilschaften im Hintergrund lehnen wir ab. Es ist doch keineswegs so, dass andere Parteien wie SPD und Grüne keinen Einfluss ausüben! Nur machen sie das nicht offen. Sie tragen heute Regierungsverantwortung für die massive Aufrüstung, reaktionäre Flüchtlingspolitik und den katastrophalen Rückwärtsgang in der Umweltpolitik. Deshalb ziehen sie es vor »im Hintergrund« zu agieren. Das können sie so für sich entscheiden. Nicht zu akzeptieren ist allerdings, wenn sie dann Stimmung machen, uns demokratische Rechte verwehren oder uns gar ausschließen. Das klappt natürlich nicht!

2. Seit über 150 Jahren, schon seit Karl Marx und Friedrich Engels, währt der Kampf darum, sozialistische oder kommunistische Auffassungen zu vertreten und Symbole zu zeigen. Es ist eine große Errungenschaft aus harten Kämpfen der Arbeiter- und revolutionären Bewegung, dagegen demokratische Rechte und Freiheiten durchgesetzt zu haben.

Partei-, Organisations- und Fahnenverbote werden allerdings bis heute von reaktionären, faschistoiden und faschistischen Regierungen repressiv durchgesetzt. So in Ungarn, der Ukraine, Russland oder der Türkei. Wenn solche undemokratischen und antikommunistischen Methoden nun Einzug halten sollen in die kämpferische Bewegung in Deutschland lehnen wir das entschieden ab.

3. Überparteilich bedeutet für uns, dass über parteipolitische und weltanschauliche Grenzen hinweg von ‘Religion bis Revolution’ gleichberechtigt, auf Augenhöhe und von keiner Seite dominierend zusammengearbeitet wird. Jede beteiligte Organisation kann und soll dabei ihre Identität behalten, sie aber in den Dienst der gemeinsamen Ziele stellen und eine respektvolle demokratische Streitkultur praktizieren. Wenn ihr unter diesen Gesichtspunkten Kritiken an unserer Arbeit habt, sind wir jederzeit dafür offen und wollen gerne weiter dazu lernen.

Vom Gros der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Büchel haben während des ganzen Camps nur positive Rückmeldungen bekommen. Das bezog sich vor allem auf unsere Diskussionsfreude, Aktivität, Kultur, Arbeit der MLPD unter Arbeitern. Wenn im Abschlussplenum und im Nachhinein jetzt diese Bedenken auftauchen, können wir es uns nur mit der Sorge erklären, selbst in den antikommunistischen Bannstrahl zu geraten. Bei deiner Beteiligung auf dem Podium beim Pfingstjugendtreffen oder bei dem interessanten Streitgespräch in der Frankfurter Rundschau zwischen dir und dem Abgeordneten Adam von der SPD hat mich dagegen gerade deine Courage und Selbstbewusstsein beeindruckt.

Beim Abschlussplenum in Büchel kam unter anderem der Vorschlag auf, beim nächsten Camp ein Eingangsplenum durchzuführen, bei dem es um die Strategie und Methoden, sowie durchaus auch politisch unterschiedliche Meinungen in der Friedensbewegung geht und bei dem sich alle Beteiligten inhaltlich vorstellen. Das ist doch eine gute Idee. Dort könnten auch Spielregeln über das gleichberechtigte und von keiner Seite dominante Auftreten vereinbart werden.

Abschließend möchte ich euch herzlich einladen zu dem Festwochenende »40 Jahre MLPD« vom 26.-28. August, am Willi Dickhut Haus in Gelsenkirchen. Dort werden weit über 1000 Leute – auch Gäste aus aller Welt – zusammentreffen. Am Samstag werden wir mit einem Sternmarsch gegen den Krieg um die Ukraine und die dreiste Abwälzung der Kriegs-und Krisenlasten auf die breite Masse der Bevölkerung – wie mit der Gasumlage – demonstrieren. Es gibt jede Menge Diskussionsmöglichkeiten zu allen nur erdenklichen politischen Themen, viel Kultur, natürlich kulinarische Köstlichkeiten und Möglichkeiten zur Begegnung. Vielleicht habt ihr ja Lust, euch nochmals selbst ein Bild von uns zu machen und mit uns persönlich zu diskutieren.

Wie auch immer! Viele herzliche Grüße und alles Gute für eure Arbeit!”

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