Gesundheit – Eine gesellschaftliche Frage!

Noch nie wurde so sehr auf das Gesundheitssystem und die Gesundheitsversorgung geguckt, wie in den vergangenen zwölf Monaten. KrankenpfegerInnen und Pflegekräfte wurden – zurecht – zu Helden erklärt. Das deutsche Gesundheitssystem wurde als gut und krisenfest beschworen und man gelobte Besserung in der Bezahlung und Anerkennung dieser schweren und nun merklich „systemrelevanten“ Berufe. Doch das deutsche Gesundheitssystem ist vor allem auf Profit ausgerichtet. Alles, womit sich Geld verdienen lässt, was profitabel sein kann, muss sich dem Profitzwang unterordnen. So viel wie in den letzten Jahrzehnten in der Gesundheitsversorgung privatisiert wurde, ist es kein Wunder, dass die Arbeitsbelastung in der Gesundheitspflege immer weiter steigt. Das Heilen von Menschen muss profitabel sein. Allein das ist schon eine skurrile Tatsache. Immerhin geht es um Menschenleben!

Wie der kapitalistische Konkurrenzkampf um Versorgung mit Medizin auf Kosten der Menschen weltweit ausgetragen wird, sieht man jetzt in der Corona-Pandemie. Über 100 Unternehmen weltweit haben an der Entwicklung eines Impfstoffs gearbeitet oder arbeiten noch daran. Austausch unter diesen Unternehmen und gemeinsame Zusammenarbeit für die Erforschung, Entwicklung, Zulassung und Produktion bis auf einige Ausnahmen Fehlanzeige! Die Impfstoffe, die jetzt zugelassen sind, sind dazu patentgeschützt und dürfen nur mit Zustimmung der Patentherren produziert werden. Dreist war der Versuch des faschistoiden ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, sich den Impfstoff der deutschen Firma CureVac exklusiv für die USA zu sichern. Getreu seiner faschistoiden „America first“ Politik. Die genannte Firma CureVac wiederum ist Anfang des Jahres eine Kooperation mit dem deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer eingegangen. Zunächst ging es dabei nicht um die Produktion des Impfstoffes. Einige Wochen später gab Stefan Oelrich (Pharmavorstand der Bayer AG) aufbrausend bekannt, dass Bayer jetzt doch in die Produktion einsteigt, sobald der Impfstoff zugelassen ist. Da werden schnell große Töne gespuckt, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum Empfang gebeten und das Firmenmotto „Health for all – Hunger for None“ in Presseerklärungen geschrieben. Des Pudels Kern ist die mRNA-Technologie. Bayer will sich in der Biopharmazie breiter aufstellen. Diese ist die Zukunft der individuellen Pharmazie und damit ein künftiges Multimilliarden-Dollar Geschäft. Da steht dann doch „Profit for us“ über „Health for all“.

Die materiellen Grundlagen für eine umfassende weltweite Gesundheitsversorgung für die ganze Weltbevölkerung sind längst geschaffen. Das Einzige was dem im Weg steht, sind die Profitzwänge und der kapitalistische Wettbewerb um die Gesundheit. In einer sozialistischen Gesellschaft werden die materiellen Grundlagen genutzt um die Menschheit gesundheitlich zu versorgen. Ohne Ausbeutung von Pflegekräften und ohne Zwei-Klassen-Gesundheitsversorgung. Eine gebliebene Errungenschaft aus der antiimperialistischen Revolution in Kuba zum Beispiel, ist die kostenfreie Gesundheitsversorgung für alle! Die Kindersterblichkeit dort liegt laut aerzteblatt.de bei 6,2/1000 und damit niedriger als in den USA oder Kanada.

In Ausnahmefällen wie bei einer Pandemie würden im Sozialismus alle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und der Gesundheitsversorgung sofort konsequent ergriffen werden. Wir verbinden daher unsere Forderungen für Sofort-Maßnahmen mit dem Kampf für eine Perspektive im echten Sozialismus!

Sofortiger konzentrierter und konsequenter Lockdown – Auf Kosten der Profite!

Aufhebung der Impfstoff-Patente für die weltweite Impfstoffversogung!

Personalaufstockung, bessere Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhung in der Krankenpflege!

Umgehende massenhafte Tests und Impfungen für die Massen!

 

Foto: creative commons (Freddy Czaja, die-region.de)

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